ommersonnenwende

Heute ist so ein Tag, an dem ich mich selbst nicht leiden mag.
„Was ist los mit dir, Alter?“ scheinen mich Wolfs große Augen zu fragen.
„Wolf, sag du es mir. Ich weiß es selbst nicht, woher diese Stimmung kommt.“
„So bist du immer, wenn du aus der Stadt zurückkehrst. Weshalb gehst du überhaupt in die Stadt?“
Wolf, kluger Wolf—ja, weshalb geh ich überhaupt in die Stadt?

Der Tag, an dem ich in die Stadt ging, war der Tag der Sommersonnenwende. Früh stand ich auf, packte mein Bündel mit den Kräutern und Pilzen, die ich in der Stadt eintauschen wollte für einen warmen Umhang. Das Fest war gut dafür.

Oh mein Kopf! Ich bin das Zechen einfach nicht mehr gewohnt! Verzeiht, wenn ich mich erst einmal wieder in den Schatten unter der Ulme lege. Ich kann heute nicht erzählen. Mein Kopf gleicht dem Weinfaß, aus dem ich mich reichlich bediente, und ich fühle, wie mich ein Schwindel erfasst. Gönnt eurem Geschichtenerzähler, dass er seinen Rausch ausschläft, und dass er im Traum das berauschende Sommerfest noch einmal erleben darf. Dann erzähle ich euch gerne von einem Fest der Sinne.
Bis bald, liebe Dorfbewohner. Oh bitte, seid leise, wenn ihr an der Ulme vorbeigeht.“

„Komm her Wolf! Nein? Du willst nicht? Gut, denn was hast du schon mit meinem dicken Kopf zu tun. Geh spielen, du weißt, wo du mich findest!“

Der  Philosoph