Das Lied der Flöte

„Einst gab es nur das Eine,
das immerwährend IST.
Das Eins will von sich wissen,
was Eins-sein wirklich ist.

So nahm es von sich viele
und schickte sie hinaus.
Die einen wurden Steine,
Die anderen ein Baum.
Ein dritter wurde Wasser,
ein vierter gar ein Traum.
Ein fünfter, sechster, siebter,
die wurden Engelein.

Der Achte aber dachte
„das kann nicht alles sein.
Wie will ich mich erfahren,
wenn alles ist so gleich?
Wenn ständig ich dran denke,
wie s ist im Himmelreich.“

Er fragte sich als Vierter,
ob er sich helfen will,
als Eins sich zu vergessen,
(denn so ergäb sich Sinn)
als ACHT sich zu erfahren,
getrennt sein von ICH BIN.

„Wobei soll ich dir helfen“,
fragt Vier die Nummer Acht.
„Komm zu mir in den Träumen,
in meiner dunklen Nacht.
Wenn ich verloren gehe,
zweifle an jedem Sinn.
Dann komm zu mir und zeig mir,
mein Licht und mein ICH BIN“.

Der Handel war beschlossen
und alle zogen fort
ins große Spiel des Lebens,
an einen andren Ort,
erschaffen aus der Liebe
und doch das Gegenteil.
So lernten unsere Seelen
vom Eins „getrennt zu sein“.

Sie lernten Hassen, Lügen,
Kriege, Not und Pein,
Verfolgung, Hungersnöte,
Reichtum, Macht und Gier.
Sie lernten einen Glauben,
der heißt „im jetzt und hier“.
Sie lernten zu vergessen,
den Ursprung unseres Seins,
sie lernten zu vergessen,
wir alle sind das Eins.

Nun höret, Brüder, Schwestern,
der Flöte leichtes Spiel.
sie singt euch von der Liebe,
sie singt „dort will ich hin“.
was wirklich sie will sagen,
Ich hab genug erlebt,
ich hab genug erfahren
von der „Dualität“.

Ich hab mein Licht gefunden.
ich weiß heut wer ich bin,
und deshalb kann ich leben
als wär ich „dort schon hin“.
Ich habe mich entschlossen
zu bleiben noch in Zeit,
in jener festen Masse,
die ihr nennt Wirklichkeit.

Ich bring das Licht der Liebe
in meinem Flötenspiel.
„Erwache, Wald der Seelen,
in deine Helligkeit.
Ich bring das Licht der Liebe
das Licht der Ewigkeit.“

(c) Rosemarie Wiedmann - 18.01.2001