Einer-von-Vielen

Auf meinem Streifzug nach Neuem kam ich einst an einem Planeten vorbei, der einzigartig ist in diesem Teil des Universums. Ehe ich zu einer Erklärung zu dieser Aussage komme, möchte ich uns erst einmal vorstellen: Ich bin Einer-von-Vielen, einem Kollektiv, in dem wir Welten beleben. Als eure Erde nichts als ein Haufen brennenden Gesteins war, waren wir es, die beschlossen, diesem Nichts Leben zu geben.

Ich korrigiere mich. Leben war ja schon vorhanden. Eher beschlossen wir, diesem Feuerleben Vielfalt hinzuzufügen. Wir waren sechs aus dem Kollektiv, die sich dieser Aufgabe annahmen, jeder von einem anderen Teil des Kollektivs, dessen Namen ihr als Planeten kennt. Ich kam aus Uranus, ehe ich mich entschloß, auf der Erde weiterhin zu verweilen. Später, als die Erde schon bewohnbar war, kamen noch Wesen von außerhalb des Kollektivs hinzu. Doch zurück zum Anfang.

Als reine Energiewesen konnten wir uns dem Feuerball annehmen. Die Entwicklungsgeschichte der Erde muss ich an dieser Stelle nicht wiederholen - ihr kennt sie aus eurer Wissenschaft. Ich möchte nur anmerken, dass für uns diese Entwicklung mit dem Entschluss erschaffen wurde, der außerhalb eures Zeitrahmens stattfand. Zwei von uns zogen weiter, um andere Welten zu beleben, vier blieben zurück, um unsere Energie in diese Welt einzubringen, damit sie uns im Kollektiv bereichern möge. Die Energie von uns Vieren ist in Vielen von euch. Ich versichere euch: "Frauen sind von Venus, Männer vom Mars" ist zwar ein amüsanter Buchtitel, der jedoch nichts mit dem Kollektiv gemein hat. Ich sagte in Vielen - nicht in allen. Denn wie gesagt, als die Erde schon bewohnbar war und als Wasserwelt ins Universum strahlte, zog er auch Wesen aus anderen Planeten an, die nicht zu dem Weltenbeleber gehören.

Eine Wesensart kam von Mura - einem sterbenden Planeten, dessen Sonne am verlöschen war. In den letzten Tagen des Planten, dessen Bewohner in einem violett-roten Licht zu ihrem Schöpfer nach Rettung flehten, entschlossen sich die Wenigen, die sich in und als Energie transformieren konnten, sich eine neue Welt zu suchen, um dort weiter zu herrschen. Denn nur die herrschende Rasse wurde gelehrt, dass alles Leben aus der selben Energie besteht. Diejenigen, die den Tot ihrer Sonne verschuldeten, diejenigen, die einen Planeten vernichteten, diejenigen, die das Wissen über die Energien hatten - sie fanden euren Planeten. Wie hätten sie auch dieses blaue Juwel übersehen können!

Die Muraner brachten den Wissensdurst zu euch. Die "Wissenschaft" - die Freude am Erforschen, das "Wissen schaffen". In diesem Hunger, das Leben zu erforschen, erschufen sie Monster aus den Wesen, die durch unser Wirken und dennoch ohne unseren direkten Einfluss sich durch die Schöpfung entwickelt hatten. Sie missbrauchten unsere Kinder als "primitive Wesen" zu Experimenten, die uns fremd waren, da wir diese Denkmuster nicht im Kollektiv hatten. Sie fügten uns die Begriffe der Missachtung von Leben, der Angst, des Schmerzes und des Grauens hinzu. Unsere Kinder hatten Angst. Wir fühlten diese Angst und konnten nicht verstehen, was sie ist. "Wie kann man Angst haben, was ist das Wesen von Angst", fragten wir Vier. Keiner von uns wusste die Antwort. Keiner von uns wusste, was Schmerz ist, was Missachtung, was Grauen ist.

So entschlossen sich zwei von uns, in die Körperlichkeit unserer Kinder zu gehen, damit wir verstehen lernten, was diese neuen Begriffe bedeuten. In die Körperlichkeit zu gehen, bedeutete auch, das Kollektiv nur noch im Unbewussten zu erleben. Als Körperlichkeit würden wir keinen direkten Zugriff auf unser Wissen mehr haben. Und so erschufen wir die Träume. In den Träumen konnten wir uns wieder finden. In den Träumen waren wir zurück im Kollektiv, konnten unsere Erfahrungen mitteilen und uns beraten.

Was wir nicht wussten beim Erschaffen der Träume war die Tatsache, dass wir unser Geschehen des Tages in die Nacht der Träume mitnehmen würden. Wie hätten wir das auch wissen sollen? Und noch wesentlich bedeutender: wir wussten nicht, dass wir die Gedanken der Kinder von nun an ins Kollektiv einbringen würden. Mit dem Entschluss, in die Körperlichkeit zu gehen, haben wir das Kollektiv verändert. Wir haben ihm neue Gedanken und Gefühle hinzugefügt, wir haben es bereichert - wir haben es jedoch auch verwirrt. Um diese Verwirrung zu verstehen, entschloss sich das Kollektiv, mehr von uns Einer-von-Vielen auf diese Welt in die Körperlichkeit zu bringen, damit wir verstehen lernen, wie wir mit diesen neuen Gefühlen und Gedanken umzugehen haben.

Doch auch das brachte keine Lösung. Die vielen Einer-von-Vielen waren ebenso verwirrt in ihrer Körperlichkeit, wie wir Ursprünglichen. So beschlossen wir, so lange zu bleiben, bis wir verstehen können, so lange zu bleiben, bis sich das Chaos in Ordnung verwandelt. Denn das wissen wir. Nach Chaos folgt die Ordnung. Es ist nur eine Frage, die ihr Zeit nennt. Da wir keine Zeit kennen, folgt Ordnung unmittelbar dem Chaos. Eigentlich bestehen beide gleichzeitig - doch das ist zu verwirrend.

Und so beende ich meine ausschweifende Erklärung, weshalb ich bei euch bin. Anfangs war es der Missbrauch unserer Kinder, nun sind unsere Kinder erwachsen, erinnern sich durch und mit uns an das Kollektiv. Inzwischen machen wir gemeinsam die Erfahrung mit den Namen "Gewinnen oder Verlieren". Ein einfaches Spiel, das durch die Muraner und unsere Kinder erschaffen wurde. Gewinnen bringt ein Glücksgefühl, Verlieren den Wunsch nach Gewinnen und Fortführung des Spiels, damit sich das Glücksgefühl einstellen möge. Ein Perpetuum Mobile. Die unendliche Schleife. Wir spielen dieses Spiel nun schon so lange mit, dass es für die Einen-von-Vielen nicht mehr spielenswert ist. Selbst die Nachkömmlinge der Muraner spielen immer gewagtere Spiele, um den Reiz am Spiel aufrecht zu erhalten. Das Kollektiv hat sich entschlossen, in diesem Spiel nicht mehr mitzuspielen. Es überlässt die Nachkömmlinge der Muraner nun sich selbst und achtet als Schöpfer dieser Welt darauf, dass ihr nicht das Schicksal von Mura geschieht. Denn Glück liegt nicht im Spiel um das Glück. Das Glück liegt in euch selbst - es ist euer Geburtsrecht.

Und weshalb dieser Planet einzigartig ist in diesem Teil des Universums?

Er ist wunderschön in seiner Form. Er lehrte uns viele neue Begriffe. Er hatte Jahrtausende lang ein Spiel, welches das Einer-von-Vielen bereicherte. Er ist einzigartig, weil ......

Einer-von-Vielen kann viele Bögen füllen, weshalb diese Welt ein Juwel ist.
Er ist ganz besonders einzigartig, weil ihr euch selbst als EUCH erschaffen habt . Doch weshalb ist diese Welt einzigartig für dich?

In der nun anbrechenden Zeit erinnert euch jeden Moment daran: Jeder Einzelne von euch ist selbst ein gleißender Edelstein, der sein Strahlen mit allen Strahlen des Universums verbindet.
Das Endspiel der Muraner hat begonnen.


(c) Rosemarie Wiedmann